Auch diese Woche war im Gewächshaus viel zu tun. Das Fruchtgemüse (Tomaten, Gurken, Aubergine, Paprika, Chili) ist nach dem Pikieren gut angewachsen und ist jetzt bereit getopft zu werden. Außerdem stand die Lagerkohl-Aussaat an: Das heißt über 1m³ an Erde, die mit unserer Erdpresstopfmaschine zu kleinen Quadern gepresst wird.
Auf dem Acker haben wir das gute Wetter genutzt, um den Boden auf Zwiebeln und Pastinaken vorzubereiten. Der zweite Satz Kohlrabi, Sommerwirsing und ein Sommer-Spitzkraut ist in den Boden gekommen. Mit einer Gruppe Solawist*innen haben wir hinter den Tunneln ein Beet Schnittlauch gepflanzt, da dem alten langsam die Puste ausgeht. Und das Viel-Feld direkt nebenan ist mit Flies abgedeckt, um den Boden schneller zu erwärmen. Dort stehen im Sommer die Freiland-Tomaten und -Gurken, die sollen sich nicht vor kaltem Boden erschrecken.
Thema der Woche: Dünger (1)
Wie düngen wir unsere Pflanzen?
So wie wir Menschen darauf achten was wir zu uns nehmen, so spielt auch die Ernährung für unsere Pflanzen eine große Rolle.
Grundsätzlich wird zwischen organischen Düngern und Kunstdüngern unterschieden. Als Bio-Betrieb nutzen wir ohnehin keine synthetisch hergestellten Kunstdünger. Doch auch innerhalb der organischen Dünger gibt es Unterschiede. So gibt es Dünger tierischen und pflanzlichen Ursprungs. Da Gemüsebaubetriebe keine Gülle oder frischen Rindermist einsetzen können wird auf Hornmehl, Blut- und Knochenmehl zurückgegriffen. Diese Dünger sind Nebenprodukte aus den Schlachtbetrieben. Aufgrund der schieren Größe des Schlachtbetriebes hier und anderswo sind sie günstig zu haben. Doch das System, das dahintersteht, ist krank, sodass wir das weder unterstützen noch unsere Pflanzen damit ernähren möchten.
Als schnell wirksamen Dünger, praktisch der Schokoriegel unter den Düngern, benutzen wir Vinasse, ein Nebenprodukt aus der Alkoholherstellung. Die Vinasse bringen wir vor allem direkt nach dem Pflanzen ans Gemüse. Beim Angießen mischen wir dem Wasser einfach etwas von der Vinasse zu und schon fällt der Start im Acker ein wenig leichter.
Für langstehende Kulturen wie z.B. Rosenkohl oder Wirsing benutzen wir Schafwoll-Pellets. Damit wird die für Landschaftserhaltung wertvolle heimische Schafhaltung unterstützt. Die Pellets geben die Nährstoffe über einen deutlich längeren Zeitraum ab, es macht länger satt, wie ein leckeres Vollkornbrot.
Ein Mittelweg ist unser BioAgenasol. Dieser Dünger ist wie die Vinasse ein Nebenprodukt aus der Alkoholherstellung. Die Getreidemaische die übrig bleibt, wird mit Hefen versetzt und fermentiert, dann getrocknet und in Pellets gepresst. Das BioAgenasol wirkt schnell, hat aber auch eine gewisse Wirkung über Zeit.
Schließlich gibt es da noch den Kompost. Den stellen wir selbst aus Gemüsereste, Pferdemist und Mulchmaterial her. Doch was es alles mit dem Kompost auf sich hat verdient einen eigenen Beitrag!