FAQ

Häufig gestellte Fragen

Stand: 21.10.2022

Solawi steht für Solidarische Landwirtschaft. Es bedeutet, dass sich eine Gruppe aus Verbrauchern mit einem landwirtschaftlichen Betrieb oder einer Gärtnerei zu einer Wirtschaftsgemeinschaft zusammenschließt. So teilt man sich gemeinschaftlich Risiko, Kosten, Verantwortung und Ernte. Der Betrieb produziert dann nicht mehr für den Markt, sondern für einen festen Kreis lokaler Abnehmer. Dadurch wird dem Erzeuger ermöglicht, sich unabhängig von Marktzwängen einer guten landwirtschaftlichen Praxis zu widmen, den Boden fruchtbar zu erhalten und bedarfsorientiert zu wirtschaften. Es profitieren also alle Beteiligten der Gemeinschaft aber auch die Natur von dieser Beziehung.

Weitere Informationen findest du hier:  www.solidarische-landwirtschaft.org

Die Verbrauchergemeinschaft garantiert die Abnahme der Erzeugnisse in einer Erntevereinbarung und finanziert die Ernte und alles, was für deren Erzeugung notwendig ist, vor. Das heißt, dass alle TeilnehmerInnen auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der Gärtnerei einen jährlich festgesetzten monatlichen Betrag vereinbaren. Im Gegenzug erhält die Gruppe die gesamte Ernte sowie weiterverarbeitete Erzeugnisse.

Auf dem freien Markt trägt der Landwirt / die Gärtnerin das alleinige Risiko für Wetter, Klima, politische Veränderungen, Betriebskosten, Krankheit, und mehr. Ein Resultat dieser Entwicklung zeigt sich im Höfesterben.

Durch Solawi kann eine bäuerliche und nachhaltige Wirtschaftsweise erhalten und den Gärtnern ein sicheres Einkommen ermöglicht werden, indem du eine Jahresvereinbarung mit den Gärtnern abschließt. Gleichzeitig hast du Gewissheit, dass dein Monatsbeitrag nicht aufgrund von Marktschwankungen erhöht wird.

Jährlich wird neu errechnet, was voraussichtlich an Kosten für die Gärtnerei anfallen wird. Diese Kosten werden auf die Ernteteilenden verteilt und ein Richtwert errechnet. Es gibt also keinen Preis mehr für ein Produkt, sondern für den gesamten Anbau.

Im Anbaujahr 2023 gilt: 90 € für einen S-Anteil, 120 € für einen M-Anteil, 150 € für einen L-Anteil und 180 € für einen XL-Anteil. Bezahlt wird dabei nicht nur für gesunde Ernährung sondern auch für faire Entlohnung, Umwelt- und Klimaschutz und mehr.

Nein, du musst nicht mithelfen. Viele helfen jedoch bei uns freiwillig mit. Dafür gibt es Helfertage und besondere Erntezeitpunkte im Jahr, zu denen du unter Anleitung der Profis mitjäten, -hacken und -ernten kannst. Jede Mithilfe ermöglicht mehr Spielräume für humusaufbauende Maßnahmen und eine nachhaltig umgesetzte Anbaupraxis.

Damit wir Planungssicherheit haben verpflichtet sich jeder Ernteteiler zu einer Teilnahme für das gesamte Anbaujahr von 12 Monaten. Die Vereinbarung verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, sofern du nicht mindestens einen Monat vor Ablauf kündigst. Die garantierte Abnahme ist notwendig, denn: Dies gibt uns Sicherheit und es muss im Vergleich zum Anbau für den Biohandel viel weniger weggeworfen werden.

Musst du kurzfristig kündigen, sollte möglichst jemand gefunden werden der deinen Ernteanteil übernimmt. Eventuell können wir jemanden auf unserer Warteliste vermitteln. Wir bitten darum, immer frühstmöglich Bescheid zu geben. Denn Kontinuität ist essentiell für unser Betriebsmodell. Nur mit Stabilität können wir Über- und Unterproduktion vermeiden und wichtige sozial-ökologische Aspekte beim Anbau verlässlich umsetzen.

Wir finden: fair produziertes Gemüse aus ökologischer Erzeugung soll für möglichst viele Menschen zugänglich sein! Die Beitragsrunde ermöglicht es allen Haushalten unabhängig von ihrem Einkommen teilzunehmen. Zahlt jemand mehr als den Richtwert, ermöglicht dies jemand anderem weniger zu zahlen. Damit haben wir ein Werkzeug, soziale Ungleichheit und verschiedene Einkommensverhältnisse ein Stück weit auszugleichen. Wichtig ist nur, dass am Ende das Gesamtbudget gedeckt wird.

Die Beitragsrunde findet immer zu Beginn des Solawi-Jahres auf der Jahresvollversammlung statt. Die nächste Vollversammlung findet im November/Dezember 2023 statt.

Durch das Ausschalten des Zwischenhandels und durch die direkte Beziehung zwischen Erzeuger und Verbraucher fallen weniger Kosten für den Handel an. Der Unterschied ist vor allem: in einer Solidarischen Landwirtschaft werden die realen Kosten im Preis abgebildet, da wir möglichst wenige Sozial- und Umweltkosten auslagern. Wir beschäftigen keine Saisonarbeitskräfte und wollen faire Löhne zahlen. Ökologische Umweltleistungen wie Humusaufbau, Schutz des Grundwassers und Förderung und Erhalt der Artenvielfalt finden bei uns eine reale Umsetzung. Insofern ist der Vergleich mit dem Gemüse auf dem regulären Markt irreführend. Unsere Mitglieder bestimmen immer zu Beginn der Saison, wieviel von den genannten Aspekten sie bereitwillig tragen.

Grundsätzlich bekommen alle Mitglieder das gleiche Gemüse, nur die Menge unterscheidet sich je nach Ernteanteilsgröße. Welches Gemüse angeboten wird, kannst du dem Saisonkalender entnehmen. Solltest du ein Gemüse nicht mögen, kannst du es an deinem Abholort in die Soli-Kiste legen und dir stattdessen ein anderes Gemüse nehmen.

Du erhältst Gemüse, Jungpflanzen für den eigenen Garten, vereinzelt auch verarbeitete Produkte aus der Ernte wie zum Beispiel Sauerkraut.

Wir produzieren ausschließlich saisonal und regional. Im Sommer und Herbst gibt es daher reichlich Gemüseauswahl, im Winter und Frühjahr ist die Vielfalt entsprechend geringer.

Langfristig planen wir auch den Anbau von Obst und weitere verarbeitete Produkte aus überschüssigem Gemüse.

Jede Woche ernten wir planmäßig 6-8 verschiedene Gemüsekulturen. Abhängig von deiner gewählten Ernteanteilsgröße erhälst du eine bestimmte Menge dieser Ernte – deinen Ernteanteil. Wir orientieren uns bei unserer Planung am Durchschnittsverbrauch eines Erwachsenen.

Die Menge ergibt sich auch aus den Erträgen auf dem Acker, die wir in guten und in weniger guten Erntejahren in der SoLaWi gemeinsam und solidarisch verbrauchen.

Unser Ziel ist die ganzjährige Grundversorgung mit Gemüse für alle. Das bedeutet, dass außer speziellen Wünschen kein weiteres Gemüse zugekauft werden muss. Dennoch kann es vorkommen, das nicht immer alles verfügbar ist.

Jeder Haushalt hat einen anderen Verbrauch. Gerne kannst du daher eine Probekiste bestellen, um Dir eine Vorstellung zu machen.

Du bekommst deinen Ernteanteil wöchentlich (aktuell Donnerstags) in den von dir gewählten Ernteraum. Dort sind die Lebensmittel geschützt gelagert, bis du sie abholst. In der Regel hast du 1-3 Tage Zeit, deinen Ernteanteil abzuholen. Details zu den Ernteräumen findest du auf dieser Webseite unter „Mitmachen“.

Im Winter machen wir 2 Wochen Betriebspause und liefern vorher eine entsprechend größere Menge aus.

Ja. Alle Jungpflanzen für Deinen eigenen Gebrauch sind in deinem Ernteanteil enthalten. Du kannst sie dir Freitags beim Jungpflanzenverkauf auf dem Acker abholen.

Ja, wir machen jährliche Umfragen, um die Wünsche unserer Ernteteiler abzubilden und unsere Anbauplanung daran anzupassen.

Dabei ist zu berücksichtigen, ob ein Vorschlag im Aufwand-Nutzen-Verhältnis steht und mit den natürlichen Rahmenbedingungen wie Boden und Klima zusammenpasst.

In einer Solawi werden die Kosten und das Risiko von Anbau, Wetter, Klima, und politischen Veränderungen geteilt.

Du schließt eine Erntevereinbarung für ein Jahr ab und garantierst die Abnahme für diesen Zeitraum. Eine Abo-Kiste kann meistens mit einer kürzeren Frist von 1 bis 3 Monaten gekündigt werden.

Bei uns holst du deinen Ernteanteil wöchentlich in einem Ernteraum in deiner Nähe ab, wodurch du in Kontakt mit anderen Ernteteilern kommst und was unsere Kosten für Logistik niedrig hält. Eine Abo-Kiste wird meistens bis vor die Haustür geliefert.

Wir haben HelferInnen beim Packen der Gemüsekisten und bei den Auslieferungen. Außerdem freuen wir uns immer über Mithilfe für die Organisation und Gestaltung von Festen, oder bei gemeinsamen Einmachaktionen wie unser jährliches Sauerkraut-Stampfen. Auf dem Acker werden auch immer helfende Hände benötigt.

Die Gemüsegärtnerei liegt in Wackserhofen in der Nähe von Schwäbisch Hall. Außerdem planen wir die Kooperation mit weiteren Betrieben in der Region.

Link zur digitalen Karte von Open Street Maps: https://tinyurl.com/SoLaWiAcker

Komm gerne vorbei!

Die SoLawi Hall wurde im Juli 2018 von Jan und Sahra Laiblin (Landwirt und Gärtnerin) gegründet. Ein stetig wachsendes Gärtnerteam um Jan und Sahra hat seitdem für den Anbau des Gemüses gesorgt.

Aktuell findet eine Übergabe statt, bei der die betriebliche Verantwortung an das bestehende Team abgeben wird. In dem Zuge wird eine Genossenschaft gegründet, die die Gärtnerei weiterführt.

Alle Mitglieder können außerdem je nach Zeit und Verfügbarkeit in Absprache mit dem Gärtnerteam auf dem Acker mithelfen. Jede Art der Hilfe ist sehr willkommen und bereichert die SoLaWi Gemeinschaft.